Mobile Learning - Darum ist mobiles Lernen wichtig

mobile learning
03.02.2020
Kerstin Boll
Digitale Trends
Inhalt

Was ist Mobile Learning?

Lange Zeit war E⁠-⁠Learning mehr oder weniger ein Thema der Medien. Nach und nach hat es sich seinen verdienten Platz in der betrieblichen Weiterbildung erobert. Es sieht ganz so aus, als würden wir mit dem Mobile Learning etwas Ähnliches erleben: Alle reden davon, doch wie findet man heraus, welches Angebot überzeugend ist? Dem gehen wir in diesem Beitrag auf den Grund.

E⁠-⁠Learning und Mobile Learning: verwandt, aber nicht gleich

Dabei nimmt sich das Mobile Learning auf den ersten Blick wie eine natürliche Weiterentwicklung des E⁠-⁠Learnings aus: Die meisten von uns legen ihr Smartphone kaum noch aus der Hand. Was liegt näher, als gleich damit zu lernen?

Zusammen mit der Nutzung des Smartphones hat die Netz-Gemeinde bestimmte Erwartungen entwickelt: Benutzer haben eine Vorstellung von der Vielfalt des Medienangebots, von Prozessen sowie vom Umfang und von der Tiefe der Informationshäppchen. Das Angebot sollte einfach zu bedienen, leicht konsumierbar und ansprechend aufbereitet sein. Ein bestehendes E⁠-⁠Learning Angebot unverändert auf mobile Anwendungen zu übertragen, ist deshalb keine gute Idee.

Mobile Learning ist attraktiv ….

Inzwischen gibt es erste Studien und Befragungen: Wer nutzt es? Und wann funktioniert es? Bei der eLearning BENCHMARKING Studie 2018 wurden rund 700 Teilnehmer befragt. Zentrale Ergebnisse sind diese:

  • 29,2 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in ihrem Unternehmen Mobile Learning nutzen.

  • 30,1 Prozent planen, ein mobiles Lernangebot einzuführen.

Knapp 60 Prozent der befragten Teilnehmer finden in ihrem Unternehmen eine offene Atmosphäre vor oder nutzen ein entsprechendes Angebot.

Zugleich scheint das Thema jedoch etwas für Trendsetter in den Großunternehmen und Konzernen zu sein: In Unternehmen mit 25.000 Mitarbeitern und mehr gibt es in 80 Prozent aller Fälle ein Angebot. In der Gruppe der Unternehmen von 500 bis 1.000 Mitarbeiter sind es 43,9 Prozent.

… und als Eigenproduktion aufwändig

Die Gründe sind wenig überraschend: Ein eigenes Angebot aufzubauen bedeutet Aufwand in vielerlei Hinsicht.

  • 49,5 Prozent geben die fehlende Infrastruktur als Hindernis an.

  • 36,2 Prozent führen die Kosten an.

  • 33,6 Prozent beklagen den Mangel an kompatiblen Lerninhalten für mobile Endgeräte in ihrem Unternehmen.

In den Unternehmen sind sich die Verantwortlichen sehr wohl darüber im Klaren, dass E⁠-⁠Learning und Mobile Learning verwandt sind, jedoch nicht identisch. Es fällt ihnen schwer, ihren Anspruch an das hauseigene Lernangebot umzusetzen.

Unattraktive Lernangebote schrecken auf Dauer ab

Eine Untersuchung von Susanne Anneken von der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg macht deutlich, dass sich Unternehmen nicht allzu viele Fehlversuche leisten sollten: Nutzer sind offen für ein mobiles Lernangebot, wenn sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Nach einer enttäuschenden Erfahrung hält sich die Begeisterung nachvollziehbar in Grenzen.

Wie zeigt sich Qualität?

Was aber zeichnet ein gutes Mobile Learning Angebot aus? Die Inhalte dürfen sehr wohl anspruchsvoll sein. Sie müssen allerdings gut strukturiert, pointiert und in kleine Einheiten aufgeteilt sein.

Der Generation Y wird häufig zu große Ungeduld nachgesagt. Laura Lynch von Learndash hält dies für einen ungerechtfertigten Vorwurf: Vielmehr sind die Mitarbeiter der Generation Y aufgeschlossen und wollen lernen. Sie nehmen Informationen sehr schnell aufund fordern diese in einer kompakten Präsentation ein. Was ältere Generationen als hektisch empfinden ist aus ihrer Sicht Effizienz. Von Angeboten, die nicht sofort auf den Punkt kommen, wenden sie sich ab.

Weitere "No-Gos" sind

  • mangelnde Übersicht aufgrund einer unpassenden Schriftgröße

  • lange Ladezeiten wegen zu umfangreicher Bild- und Video-Dateien.

  • Ständiges Scrollen dank ungünstiger Proportionen.

Auch zu kleine Buttons werden negativ bewertet: Es macht keinen Spaß und bremst den Lernfluss, aus Versehen eine falsche Seite aufzurufen und dann umständlich zum eigentlichen Ziel zu navigieren.

Dann wird das Smartphone eben wieder weggelegt.

Beliebt hingegen sind Angebote wie Video und Web Based Trainings (WBT). Auf den weiteren Rängen folgen Quizze, Lernkarten, Virtual Reality sowie Augmented Reality.

Mobile Learning bedeutet: Lernen wo es bisher unmöglich war

Susanne Anneken ist sicher, dass Mobile Learning ein fester Bestandteil künftiger Lernangebote sein wird. Sie sagt:

"Die steigende Technologie- und Wissensintensität beruflicher Facharbeit in Handwerk, Mittelstand und Industrie macht es allerdings erforderlich, Wissens- bzw. Lerneinheiten unmittelbar am jeweiligen Arbeitsplatz prozessorientiert zur Verfügung zu stellen. Dementsprechend ist es die Aufgabe der betrieblichen Weiterbildung, den Mitarbeiter*innen einen optimalen Zugriff auf die aktuellsten Bildungsinhalte zu gewährleisten, der bedarfsgerecht zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort ermöglicht werden muss."

Damit kreiert sie ein Bild, an dass man sich schnell gewöhnen könnte: das des modernen Office-Mitarbeiters, der im Café, im Park, an der Bushaltestelle oder an einem jedem anderen Ort schnell noch eine Lerneinheit einschiebt.

Dieses Wunschbild hat seine Berechtigung. Doch auch jenseits dessen hat Mobile Learning greifbare Vorteile: Mitarbeiter in Großraumbüros können sich an einen Ort zurückziehen, an dem sie Ruhe haben. Ihre Smartphones und Tablets können Sie zu ihren Kunden mitnehmen. Zudem gibt es zahllose Arbeitsplätze jenseits des klassischen Büros: in der Produktion, im Einzelhandel, auf der Baustelle. Auch diese Mitarbeiter brauchen Lernangebote.

Bereits E⁠-⁠Learning Angebote sind räumlich und zeitlich flexibel. Doch Mobile Learning Angebote erlauben es, mit leichten und transportablen Devices zu lernen. Aus dieser zusätzlichen Freiheit ergeben sich neue Lernszenarien.

Lernen braucht auch in Zukunft Fokus und Konzentration

Bei aller Euphorie muss eines klar sein: Die Bedingungen für gutes Lernen bleiben.

Wolfgang Hanfstein betont:

"Lernen bedeutet noch immer, Vorwissen zu aktualisieren und zu verknüpfen. Mobile Learning setzt die Bedingungen für das Lernen nicht außer Kraft. Nach wie vor gilt: Wer lernen will, muss sich konzentrieren. Er braucht Lernzeit, (physische) Lernräume und Ruhe."

Angebote der Pink University zum Test

Dem Smartphone widmen wir einen Großteil unserer Aufmerksamkeit. Es ist ein Objekt, das bei den meisten Nutzern positive Emotionen weckt. Auch deshalb lassen sich mit gut gemachten Angeboten neue Nutzergruppen gewinnen.

Wenn Sie neugierig geworden sind, überzeugen Sie sich selbst. Pink University bietet eine E⁠-⁠Learning Mediathek mit über 100 videobasierten, interaktiven E⁠-⁠Learnings für Mobile Learning.

Fordern Sie hier Ihren kostenlosen Testzugang an, rufen Sie uns an unter Tel: +49 89 5 47 27 84 10 oder schreiben und an kontakt@pinktum.com.

Quellen:

eLearning BENCHMARKING Studie 2018, Mobile Learning im praktischen Einsatz. Hrg. Frank Siepmann.

Chancen und Grenzen des Mobile Learning aus Sicht von kaufmännischen Mitarbeiter(inne)n, Susanne Anneken, Medienproduktion. Online-Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis.

How Millennials Connect to Mobile Learning, Laura Lynch, Learndash.

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