Design Thinking ist in aller Munde. Es werden viele Workshops dazu abgehalten und es hat sich eine ganze Community um das Thema herum entwickelt. Wer auf Twitter aktiv ist, findet unter dem Hashtag #designthinking unzählige Nachrichten. Aber…
Was ist Design Thinking überhaupt?
„Design Thinking ist ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll.“ – das ist die Definition bei Wikipedia, aber was genau steckt dahinter? Letztlich geht es um die Ideenfindung, mit denen Probleme und Herausforderungen kreativ gelöst oder innovative Strategien oder neue Produkte entwickelt, sowie neue Geschäftsfelder erschlossen werden können.
Ganz wichtig dabei ist die Sicht der Zielgruppe, deren Wünsche und Bedürfnisse. Das heißt, wenn es um eine Anwendung geht, wird sie in kreativer und innovativer Weise auf die User ausgerichtet. Oder wenn wir von einer Personalentwicklungsmaßnahme sprechen, dann wird sie aus Sicht der Mitarbeiter entwickelt und passgenau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten.
Design Thinking ist ein nicht-linearer, iterativer Prozess, bei dem es auch darum geht, bestehende Annahmen in Frage zu stellen und Probleme neu zu definieren. Das Ergebnis ist eine Innovation – ob groß oder klein sei dahingestellt. Schließlich haben oft auch kleine Maßnahmen wie die effektivere Gestaltung eines internen Ablaufs wichtige Auswirkungen auf das Ergebnis und stellen somit auch eine Innovation dar.
Im Verlauf der Zeit sind verschiedene Prozess-Modelle entstanden, das klassische Design Thinking Modell besteht aber aus den folgenden 5 Phasen:

Stufe 1: Empathize – Erforschen Sie die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe
In der ersten Phase des Design Thinking-Prozesses geht es darum, das Problem zu verstehen. Empathie ist für diese Phase des Design Thinkings sehr wichtig, da sie erfordert, die eigenen Annahmen außen vor zu lassen und echte Einblicke in die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse zu gewinnen.
Stufe 2: Define – Fassen Sie Ihre Recherche zusammen
In der Phase „Definieren“ stellen Sie die Informationen zusammen, die Sie in der ersten Phase gesammelt haben. Sie analysieren Ihre Beobachtungen und definieren das Kernproblem. Dabei sollten Sie versuchen, das Problem in Bezug auf Zielgruppe, die Menschen zu beschreiben.
Stufe 3: Ideate – Sammeln Sie Ideen
Nachdem in den ersten beiden Phasen die Basis geschaffen wurde, kann mit Phase „Ideen finden“ die eigentliche Kreativphase beginnen. Hier entwickeln und visualisieren Sie beispielweise über Brainstorming unterschiedliche Konzepte und eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten. Brainstorming ist dabei nur eine der möglichen Kreativtechniken – es gibt unzählige davon, die Sie verwenden können. Wichtig ist, vor allem zum Beginn der Ideenphase möglichst viele Ideen oder Problemlösungen zu erhalten. Zum Ende dieser Phase hin sortieren Sie dann aus und fokussieren sich auf bestimmte Ideen.
Stufe 4: Prototype – Beginnen Sie mit der Entwicklung von Lösungen
Nun kommt die experimentelle Phase. Ziel ist es, mithilfe der Ideen die bestmögliche Lösung für die in den ersten beiden Phasen festgestellten Probleme zu finden. Es werden dafür ohne viel Aufwand Prototypen entwickelt, die ausreichen, um die Idee mit einer Testgruppe auszuprobieren. Von der Formulierung her klingt es oft so, als würde es sich hier nur um physische Produkte handeln. Aber auch Ideen können in einer Art Prototyp simuliert und erprobt werden.
Stufe 5: Testen – Testen Sie Ihre Lösungen
In der letzten Phase des Design Thinking Prozesses werden die Prototypen getestet und solange verfeinert, bis ein optimales und zielgruppenorientiertes Ergebnis dabei herauskommt.
Dies ist zwar die letzte Phase des Modells, aber Design Thinking ist auch ein iterativer Prozess, so dass die generierten Ergebnisse häufig dazu verwendet werden, ein oder mehrere weitere Probleme daraus zu definieren.

Besonders gefällt mir am Design Thinking, dass ein Leitsatz darin lautet: “Fail fast, fail early, fail often!”. Fehler sind also erwünscht, um daraus zu lernen, neue Erfahrungen zu machen und natürlich auch neue Ideen daraus zu entwickeln.
Vor kurzem war ich bei einem Treffen der Regionalgruppe Frankfurt der Corporate Learning Community dabei, wo wir uns zu Design Thinking ausgetauscht haben. Annette Sell hat zu dem Treffen einen Bericht geschrieben.
Insgesamt ist Design Thinking eine spannende Methode, um neue Ideen und innovative Konzepte zu entwickeln. Probieren Sie es einfach mal aus – man muss die Erfahrung selbst einmal gemacht haben!
Hier gibt es das entsprechende E-Learning zu Design Thinking:
Autorin
Nicola Appel
Kommentare sind geschlossen.