Acht Top eLearning Trends für 2019

modernste E-Learning Trends
25.10.2018
Kerstin Boll
Digitale Trends
Inhalt

Was heute in den USA aktuell ist, kommt morgen mit größter Wahrscheinlichkeit auch bei uns an. Wir werfen einen Blick über "den großen Teich" und stimmen das Bild mit einer Einschätzung deutscher HR-Profis ab.

Unsere "Stimme aus den USA" ist Surech Kumar. Er ist CEO von Tesseract Learning und entwickelt seit 15 Jahren Lösungen für die Weiterbildung. Auf der Plattform eLearningIndustry hat er einen Ausblick auf das Jahr 2019 publiziert. Die Plattform ihrerseits erreicht rund 600 000 eLearning Profis.

modernste E-Learning Trends

eLearning Trends 2019

Und das sind die Highlights der eLearning-Landschaft in den USA:

Adaptives Lernen erklimmt die nächste Stufe

Adaptives Lernen steht für ein Lernangebot, das auf die spezifischen Bedürfnisse eines Nutzers zugeschnitten ist. Inhalte, die jemand zum Beispiel bereits erlernt hat, soll er nicht ein zweites Mal bearbeiten müssen.

Adaptives Lernen entfaltet seine Vorteile vor allem in Zusammenhang mit vertrauensbasierten Assessments und einer genauen Analyse der Trainingseffektivität. Unter Voraussetzung eines solchen Dreiklangs erreicht die betriebliche Weiterbildung eine neue Stufe der Effizienz.

Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter profitieren davon, denn weder die eine noch die andere Seite schätzt überflüssige Trainings und Wiederholungen.

Surech Kumar erwartet eine dynamische Entwicklung des Adaptiven Lernens entlang der steigenden Nachfrage. Für ihn sieht es so aus, als wäre der Stein bereits ins Rollen gebracht: Auf dem amerikanischen Markt haben sich zahlreiche neue Mitspieler vorgestellt. Nach und nach entsteht ein Wettbewerb unter den Plattformen, die ein Adaptives Angebot ermöglichen. Die Zeichen stehen auf eine schwunghafte Weiterentwicklung.

Microlearning

Microlearning meint zweierlei: Kleine Lerneinheiten und zugleich eine spezielle Darreichungsform. Beim Microlearning erhält der Nutzer in der Regel unmittelbares Feedback zu seinem Lernfortschritt. Dazu wertet das Programm richtig oder falsch beantwortete Fragen aus und bietet dem Nutzer davon abgeleitet neue Fragen und Wiederholungen an.

In den USA war das Microlearning bereits in diesem Jahr ein starker Trend. Das Lernformat gilt zunehmend als wichtige Lösung für die Weiterbildung, denn es ist handlich, pragmatisch und es stellt einen Lernfortschritt auf objektive Weise sicher.

Auch für die Nutzer ist es attraktiv, denn sie können bereits bekannte Lerneinheiten schnell hinter sich lassen und konzentrieren sich auf das Neue. Für die Umsetzung bieten sich Videos, kleine Spiele, Quizzes und Infografiken an. Das handliche Format eignet sich für Desktop-Anwendungen ebenso wie für Smartphones.

Künstliche Intelligenz und Lernhilfe

Auch im eLearning hat die künstliche Intelligenz Einzug gehalten. Aktuell auf dem Vormarsch sind sprachgesteuerte Bots, die dem Nutzer bei der Suche nach Schlüsseleinheiten in Modulen helfen. Weitere Bots begleiten den Nutzer während eines Kurses oder auf einem Lernpfad.

Die künstliche Intelligenz hat einen anderen Fokus als das Adaptive Lernen. Womit hatte der Nutzer schon in der Vergangenheit Schwierigkeiten? Wo entstehen regelmäßig Hürden für ihn? Die Tools der künstlichen Intelligenz versuchen das Verhalten des Nutzers vorherzusagen und das Lernangebot von Beginn an zu personalisieren.

Viele Einsatzzwecke sind denkbar: Erste Hilfe durch ein Bot bei technischen Störungen oder Lösungen für Kinder und generell Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Gamification und Game Based Learning

Schon 2018 waren Gamification und Game based Learning starke Trends. Im kommenden Jahre werden Organisationen aller Voraussicht nach versuchen, spielbasierte Lösungen noch stärker zu implementieren. Der Grund: Über den reinen Lerneffekt und den guten Praxistransfer hinaus, bieten sie weitere Vorteile – und dabei stehen Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung ganz weit vorne. Gut durchdachte, gestaltete und auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnittene Spiele gelten als probates Mittel der Mitarbeitermotivation. In zahlreichen Tests konnte belegt werden, dass die Nutzer während des Spiels Glückshormone wie Dopamin und Serotonin freisetzen.

Augmented Reality / Virtual Reality / Mixed Reality

Virtual Reality und Augmented Reality gewinnen in der Weiterbildung weiter an Boden. In amerikanischen Schulen etwa wird Augmented Reality schon heute eingesetzt, um naturwissenschaftliche Fächer und Mathematik zu unterrichten.

Die Nutzer erleben Augmented Reality als begeisternd. Vorhandene Inhalte können mit Grafiken und Bildern überlagert und erweitert werden. Besondere visuelle Effekte erhöhen den Reiz. Der Nervenkitzel wie auch die Lernerfahrung an sich "verführen" den Nutzer, sich auf den Inhalt einzulassen.

Die Virtual Reality spielt ihre Stärken besonders dort aus, wo es um sicherheitsrelevante Situationen geht: Ein Gebäude räumen. Öl⁠-⁠Tanks löschen. Verletzte bergen. Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Auch die Virtual Reality hat sich in den letzten Jahren weiter entwickelt. Das Nutzer-Erlebnis wird zunehmend besser: 360-Grad-Fotos, Interaktionen und viele andere Themen machen Virtual Reality zu einer nachhaltigen Erfahrung. Ein weiterer Anwendungsfall ist dieser: Organisationen investieren in kognitive Lernprodukte, die durch Virtual Realty speziell für Kinder und Menschen mit besonderen Bedürfnissen ergänzt werden.

Neben die Augmented Reality und die Virtual Reality tritt die Mixed Reality. Schon heute investieren große Player in die Mixed Reality, um Augmented und Virtual Reality miteinander zu verbinden.

Video-basiertes Lernen

Lernvideos zählen aktuell zu den am meisten nachgefragten Trainingsformen überhaupt. Die Beliebtheit von Videoseiten wie YouTube hat Unternehmen davon überzeugt, mehr Videos in ihre Ausbildung aufzunehmen. Videos sind gekommen, um zu bleiben – ob als Ergänzung in einem klassischen Präsenzunterricht oder in einem reinen eLearning-Szenario, bei dem Videos die Hauptrolle spielen.

Das videobasierte Lernen wird weiter an Bedeutung gewinnen. Aktuell versuchen Experten, die Dateigröße und die Ladezeit von Videos weiter zu verringern.

Soziales Lernen

Soziales Lernen spielt auf die Möglichkeiten einer Einzelperson an, sich von ihrem Arbeitsplatz aus mit Kollegen zu verbinden – per Forum, Chat-Sitzung, Videokonferenzen und anderem mehr. Der Gedanke der Lernenden Organisation hat in den letzten Jahren Einzug in die Organisationen genommen und im Zuge dessen ist das Interesse am sozialen Lernen gewachsen. Die Bedeutung des sozialen Lernens wird weiter wachsen in dem Maße, wie Werkzeuge für die Zusammenarbeit zur Verfügung stehen.

Inhalte kuratieren

Content Curation hat im vergangenen Jahr große Unterstützung von Fachleuten und Lerngemeinschaften gefunden. Der Trend wird sich fortsetzen und die Lernenden werden dank moderner Learning Management Systeme Just-in-Time Informationen auf ihre Fragen erhalten. Content Curation bleibt ein wichtiger Trend.

Gleiche Schlagworte, veränderte Reihenfolge

Jochen Robes hat in einer Umfrage auf der Zukunft Personal 2018 folgendes Stimmungsbild aufgenommen. 153 Personen haben an der Umfrage teilgenommen und Antwort darauf gegeben, welche Lernformate ihrer Einschätzung nach im Jahr 2019 wichtig werden. Hier sind die Ergebnisse:

  • Microlearning / Learning Nuggets (96 Prozent)

  • Mobile Learning (80 Prozent)

  • Video-based Learning (67 Prozent)

  • Content Curation (63 Prozent)

  • Next Generation Learning Management Systeme (42 Prozent)

  • Künstliche Intelligenz / Chatbots (42 Prozent)

  • Game-bases Learning / Serious Gaming (31 Prozent)

  • Augmented & Virtual Reality (29 Prozent)

  • Podcasting (20 Prozent)

  • Massive Open Online Courses (MOOCs) (19 Prozent)

Das adaptive Lernen taucht in diesem Ranking nicht auf, wobei wir nicht wissen, ob das Stichwort überhaupt abgefragt wurde.

Unser Fazit

Microlearning, Video Based Learning und Content Curation sind diesseits und jenseits des Atlantiks Top-Themen der Weiterbildung.

In Bezug auf weitere Formate wie Künstliche Intelligenz, Augmented und Virtual Reality oder Serious Games scheint der amerikanische Markt ein Stück weiter. Doch es gehört wenig Phantasie dazu, um zu ahnen, dass sie auch auf dem deutschen Markt in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden.

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