Sie ist nicht nur Expertin für E-Learning, sondern war auch Führungskraft bei Bertelsmann, SuperRTL und der Leuphana-Universität, hat die ZEIT-Akademie aufgebaut und geleitet, ist Interims-Managerin und Geschäftsführerin des Bewertungs-Portals für Online-Kurse learnnow.de: Wir haben uns mit Anke Felbor unterhalten und sie nach ihrem Werdegang, ihren Learnings und den Herausforderungen für erfolgreiches E-Learning gefragt.
- Frau Felbor, zum Einstieg ein kurzer „Elevator Pitch“: Sie sind Gründerin und Geschäftsführerin des Portals learnnow.de. Worum genau geht es dort und warum sollten Unternehmen das Portal nutzen?
LearnNow.de wählt im unübersichtlichen Weiterbildungsmarkt qualitativ hochwertige Online-Kurse aus und stellt diese übersichtlich dar. Selbständige und kleine Unternehmen finden so schnell den richtigen Kurs unter verschiedenen Anbietern. Aber auch großen Unternehmen ersparen wir die langwierige Suche nach hervorragenden Inhalten.
![Portraits von Anke Felbor [CREDIT: www.bewegende-bilder.de - Cornelius Kalk - Bernstorffstrasse 118 - 22767 Hamburg - phone +49.40.35706477 - mobile +49.177.7321777 - kalk@bewegende-bilder.de - Bank: Foerde Sparkasse BLZ 21050170 Konto 7140007 IBAN: DE88 2105 0170 0007 1400 07 BIC: HSHNDEH1KIE Steuernummer 71/450/18336 - Bei der Verwendung ausserhalb journalistischer Berichterstattung (z.B. Werbung etc.) bitte vorher mit dem Autor Kontakt aufnehmen.]](https://www.pinkuniversity.de/wp-content/uploads/2015/05/Anke-Felbor_portraitfoto-320x320.jpg)
„Online Lernen darf auch Spaß machen!“ Die Online-Kurse-Expertin Anke Felbor [Copyright: Anke Felbor / Cornelius Kalk]
- Sie verfügen über viel Erfahrung im Bildungs- und Medienmarkt. Was hat Sie dazu bewogen, ein Portal ins Leben zu rufen, das Online-Kurse bewertet?
Die bekannten Seminar-Datenbanken listen vor allem Präsenzseminare. Nutzer können dort Seminare nach Datum und Ort suchen und erhalten dann unheimlich viele Treffer. Was sie aber nicht bekommen, ist eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl eines passenden Kurses. Ich dagegen möchte ein übersichtliches Angebot schaffen, das zwar nur wenige empfehlenswerte Kurse anbietet, dabei aber auf Qualität fokussiert.
- Ganz grundsätzlich: Welche Qualitätskriterien sollte aus Ihrer Sicht E-Learning erfüllen?
Bei LearnNow.de beurteilen wir die Qualität von Online-Kursen aus Sicht der Nutzer: Lernt der Teilnehmer wirklich das, was er im Job braucht? Eine wichtige Rolle spielen dabei ein erfahrener Dozent und eine gute Produktionsqualität der Videos, Einblendungen oder Folien. Außerdem helfen eine klare Struktur, kurze Lerneinheiten und Beispiele aus der Berufspraxis dabei, das Gelernte auch zu verinnerlichen. Wichtig ist auch: Gelingt es dem Dozenten trotz der Distanz, die Teilnehmer zum Ausprobieren und Üben zu animieren?
- Zuvor haben Sie unter anderem die ZEIT Akademie aufgebaut und geleitet und beraten Unternehmen und Akademien bei der Digitalisierung von Bildungsangeboten. Welche wichtigen Learnings haben Sie aus den letzten Jahren mitgenommen?
Mein wichtigstes Learning ist, dass es sehr aufwändig ist, qualitativ hochwertige Lehrvideos zu produzieren. Man benötigt gute Dozenten und ein spannendes Drehbuch. Leider ist nicht jeder erfahrene Dozent auch ein guter Online-Lehrer, denn es müssen passend zum neuen Medium auch neue Wege gefunden werden, mit den Teilnehmern zu interagieren.
- Welche Bedeutung messen Sie als E-Learning-Expertin dem Videolearning allgemein für die berufliche und betriebliche Weiterbildung zu?
Ich denke wir stehen in Deutschland noch am Anfang einer Entwicklung, bei der die Bedeutung von Videos in der Wissensvermittlung weiterhin zunehmen wird. In den Medien sehen wir schon heute, wie wichtig die Einbindung von Bewegtbild ist, um Inhalte zu vermitteln, die früher von Print-Medien bedient wurden. Die große Herausforderung im Bildungsbereich besteht nun darin, Didaktik, Produktions-Know-How und eine moderne und intuitive Lernumgebung zu kombinieren.

Das Portal LearnNow prüft die verschiedensten E-Learning-Angebote und stellt jene, die hohen Qualitätsstandards genügen, ausführlich vor
- Immer mehr Unternehmen entdecken E-Learning und setzen es immer intensiver ein, aber andere haben noch Vorbehalte. Was müsste E-Learning leisten, um auch die letzten Zauderer zu überzeugen?
E-Learning muss sich meiner Meinung nach weiter aus der technologischen Ecke herausbewegen und gute, praxisnahe Inhalte bieten. Gerade die jüngere Generation nutzt neue Technologien ohnehin völlig selbstverständlich. Sie benötigen leicht zugängliche Kurse, die sich gut in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Und nicht zu vergessen: Lernen darf auch Spaß machen!
- Angenommen, Sie wären in einem großen Unternehmen die leitende Personalentwicklerin. Welche drei Akzente würden Sie setzen?
Als Personalentwicklerin eines großen Unternehmens würde ich den Mitarbeitern viel Entscheidungsfreiheit bei der Auswahl der Online-Kurse einräumen, denn sie wissen sehr gut, was ihnen im Job wirklich weiterhilft. Außerdem finde ich eine möglichst einfache und unbürokratische Anmeldung sinnvoll. Das Hauptaugenmerk würde ich auf die Auswahl geeigneter Online-Seminare legen.
Zur Vertiefung:
Hier geht es zur Startseite von learnnow.de, hier gibt es regelmäßig aktuelle Lese-Tipps zum Thema E-Learning und Online Lernen und hier findet man einen Selbsttest, mit dem man herausfinden kann: „Ist Online-Lernen das Richtige für mich?“
[…] ““E-Learning muss raus aus der Technik-Ecke” – 7 Fragen an Anke Felbor” – Die Pink University hat sich mit Anke Felbor unterhalten und sie nach ihrem Werdegang, […]